Jan Hecker: Deutscher Botschafter in China mit 54 Jahren verstorben
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Jan Hecker galt seit seiner Zeit im Kanzleramt als ein enger Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel
Deutscher Botschafter in China nach wenigen Tagen im Amt verstorben – Merkel zeigt sich “zutiefst erschüttert”
Jan Hecker Deutscher Botschafter in China nach wenigen Tagen im Amt verstorben – Merkel zeigt sich “zutiefst erschüttert”
Jan Hecker, der deutsche Botschafter in China, ist nach wenigen Wochen im Amt verstorben. Der 54-Jährige war vor seinem Antritt außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der deutsche Botschafter in China, Jan Hecker, ist im Alter von 54 Jahren verstorben. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin am Montagmorgen mit. Der Rechtswissenschaftler hatte den Posten erst im August übernommen. Die Umstände seines Todes waren zunächst unklar. Hecker war vor dem Antritt des wichtigen Postens in Peking als außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tätig gewesen.
“Mit tiefer Trauer und Bestürzung haben wir von dem plötzlichen Tod des deutschen Botschafters in China, Prof. Dr. Jan Hecker, erfahren”, hieß es in der Mitteilung des Auswärtigen Amts. “Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und den Menschen, die ihm nahestanden.” Der gebürtige Kieler war verheiratet und hinterlässt drei Kinder.
Bundeskanzlerin Merkel zeigt sich bestürzt
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bestürzt geäußert über den überraschenden Tod des neuen deutschen Botschafters in China, eines früheren Mitarbeiters von ihr im Kanzleramt. “Der Tod Jan Heckers erschüttert mich zutiefst”, sagte sie am Montagmorgen in einer in Berlin verbreiteten Erklärung. “Ich trauere um einen hochgeschätzten langjährigen Berater von tiefer Menschlichkeit und herausragender Fachkenntnis. Ich denke voller Dankbarkeit an unsere Zusammenarbeit und bin froh, mit ihm über Jahre so eng verbunden gewesen zu sein.” Sie fügte hinzu: “Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Kindern und den anderen Angehörigen in ihrem unermesslichen Schmerz.”
Bundesaußenminister Heiko Maas zeigte sich bestürzt: “Unser Land verliert einen versierten Diplomaten und das Auswärtige Amt einen herausragenden und geschätzten Kollegen.”
Ein hoher Beamter des Pekinger Außenministeriums sagte: “Was für traurige und schockierende Nachrichten”. Chinas Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte vor der Presse: “Wir sind geschockt, von dem plötzlichen Tod von Botschafter Jan Hecker zu erfahren.” Er sprach der Familie sein Beileid aus.
Ein führender deutscher Unternehmensvertreter in Peking sagte, Hecker sei bei einer Kulturveranstaltung am Freitag in der Botschaft noch guter Dinge gewesen. “Tragisch. Er war ein solch schlauer und zurückhaltender Mann. Ein guter Zuhörer.”
Vor seiner Entsendung nach China war Hecker im Kanzleramt seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik und damit ein enger Vertrauter der Kanzlerin. Er begleitete Merkel auf ihren Reisen.
Der 54-Jährige hatte den wichtigen diplomatischen Posten in der chinesischen Hauptstadt erst vor kurzem angetreten und war zuvor Merkels außenpolitischer Berater gewesen. Die Umstände seines Todes blieben zunächst unklar.
Nach der Bundestagswahl und dem Ende der Kanzlerschaft Merkels sollte Hecker nach Einschätzung von Beobachtern für Kontinuität in dem schwierigen Verhältnis zur aufstrebenden Großmacht China sorgen. Vertreter des chinesischen Außenministeriums hatten seine Ernennung ausdrücklich begrüßt und auf seine Nähe zur Kanzlerin verwiesen, die in den zunehmenden Spannungen Europas mit China einen eher zurückhaltenden Kurs vertritt.
Er war der erste Außenpolitik-Berater der Kanzlerin, der nicht die klassische Diplomatenkarriere durchlaufen hatte, und er galt als herausragender Aufsteiger. Von 2011 bis 2015 war der Rechts- und Politikwissenschaftler als Richter am Bundesverwaltungsgericht tätig, nachdem er von 1999 bis 2011 im Innenministerium gearbeitet hatte.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier, der als früherer Kanzleramtschef ebenfalls eng mit Hecker zusammengearbeitet hatte, nannte Heckers Tod auf Twitter eine Tragödie und einen großen Verlust für alle, die ihn kannten. “Sein Pflichtbewusstsein, seine menschliche und berufliche Kompetenz und tiefe Bildung waren herausragend.”
Jan Hecker war erst seit August in China tätig
Hecker hatte im August nach der Ankunft in Peking mit seiner Familie zunächst die in China übliche Quarantäne wegen der Corona-Pandemie durchlaufen. Zuvor war er im Bundeskanzleramt seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik gewesen und damit ein enger Vertrauter der Kanzlerin.
Von 2011 bis 2015 war der Rechts- und Politikwissenschaftler als Richter am Bundesverwaltungsgericht tätig, nachdem er von 1999 bis 2011 im Bundesinnenministerium gearbeitet hatte.
Hecker wurde 2015 Leiter des damals neu geschaffenen Koordinierungsstabes Flüchtlingspolitik. Damit war er in der Flüchtlingskrise maßgeblich mitverantwortlich dafür, das von der Kanzlerin ausgegebene Versprechen “Wir schaffen das” zu erfüllen. Er rückte somit ins Machtzentrum und an Merkels Seite auf.
Nach der Todesnachricht wehten die Flaggen der Botschaft in Peking auf halbmast. Deutsche Diplomaten wollten sich nicht zu den Umständen des Todes äußern und verwiesen auf das Auswärtige Amt. Heckers Vertreter, der Gesandte Frank Rückert, übernimmt jetzt vorläufig die Botschafteraufgaben.
Blog: Kanzlerin Angela Merkel gibt letzte Sommer-Pressekonferenz
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich wohl zum letzten Mal in der Bundespressekonferenz den Fragen der Medien gestellt. Hauptthema war die Klimapolitik und eine Bilanz ihrer Kanzlerschaft. Die Pressekonferenz zum Nachlesen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt um 11 Uhr in die Bundespressekonferenz und stellt sich den Fragen der Hauptstadt-Journalisten. Es wird voraussichtlich ihr letzter Auftritt dieser Art sein. Wie üblich wird sie bei dieser Gelegenheit Fragen zu allen Bereichen der Innen- und Außenpolitik beantworten. In diesem Jahr dürften die Situation in den Hochwassergebieten, die Corona-Pandemie und die soeben erzielte Einigung mit den USA zur umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zentrale Themen werden.
Die Bundeskanzlerin geht traditionell zum Beginn oder am Ende der Sommerpause in die Bundespressekonferenz und steht dort ausführlich Rede und Antwort. Im vergangenen Jahr kam sie nach ihrem Urlaub Ende August. Das zentrale Thema war damals der weitere Kurs in der Coronakrise. Es dürfte diesmal von der Hochwasser-Katastrophe vor allem im Westen Deutschlands abgelöst werden.
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Angela Merkel: Diese Momente haben ihre Auftritte vor der blauen Wand geprägt (Video)
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Sehen Sie im Video: Diese Momente haben Merkels Auftritte vor der blauen Wand geprägt.
HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet.
Berlin, 28.08.2020. O-Ton Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): “Und seit über einem halben Jahr bestimmt dementsprechend auch das Coronavirus meine Arbeit als Bundeskanzlerin und aus heutiger Sicht scheint mir ganz klar, dass das auch im Winter und im Herbst erst einmal und dann im Winter so bleiben wird. Es ist ernst. Unverändert ernst. Und nehmen Sie es auch weiterhin ernst.”
Berlin, 31.08.2015. O-Ton Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): “Und ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Und das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das! Wir schaffen das, und wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden und der Bund wird alles in seiner Macht Stehende tun, zusammen mit den Ländern, zusammen mit den Kommunen, genau das durchzusetzen.”
Berlin, 28.08.2020. O-Ton Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), auf die Frage, wer oder was sie in den vergangenen fünf Jahren geschafft habe: “Ich sitze ja noch hier, geschafft hat mich eigentlich nichts, aber gefordert hat mich sicherlich vieles. Vor fünf Jahren habe ich diesen Satz in einer sehr speziellen Situation gesagt, die ja auch eine große Herausforderung ist. Dieser Satz steht für sich, manchmal hat er sich sogar ein bisschen zu sehr verselbstständigt, aber egal. Wir haben seitdem sehr viel zustande gebracht, und wenn ich wir sage, dann sind das viele, viele Menschen, die geholfen haben, viele Verantwortliche auf allen Ebenen. Aber auch viele Geflüchtete, die zu uns gekommen sind. Und wenn man sieht, dass einige von ihnen jetzt Abitur machen und Studiengänge aufnehmen, dann zeigt sich, dass auch hier viel geleistet wurde.”
Berlin, 19.07.2019. O-Ton Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Frage eines Journalisten zu Donald Trump, der mehrfach weibliche Kongressabgeordnete verbal angegriffen hatte: “Ja, ja, ich distanziere mich davon entschieden und fühle mich solidarisch mit den drei attackierten Frauen.”
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