Botschafter Jan Hecker (54) gestorben: Das sagt das Auswärtige Amt zur Todesursache

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU) trauert um ihren engen Vertrauten, die deutsche Botschaft in China um ihren Chef.

Jan Hecker ist im Alter von 54 Jahren völlig unerwartet gestorben – nicht einmal zwei Wochen, nachdem er Botschafter in China geworden war. Vor seinem Arbeitsplatz in Peking hängen die deutsche und die europäische Flagge auf halbmast.

Die genauen Todesumstände sind noch nicht bekannt, aber Außenminister Heiko Maas (54, SPD) glaubt nicht, dass China etwas damit zu tun hat: „Wir haben aufgrund der Todesumstände keine Hinweise, dass Jan Heckers Tod in irgendeinem Zusammenhang mit seiner dienstlichen Funktion als deutscher Botschafter in Peking steht.“

Der Außenminister würdigte seinen Kollegen: „Es ist für uns alle schwer zu fassen, was dort geschehen ist und dass ein Mensch so unvermittelt aus dem Leben gerissen wird, mit dem man vor Kurzem noch zusammengesessen hat und wirklich große und wichtige Fragen erarbeitet hat. Jan Hecker hat viel geleistet und dabei nie das Rampenlicht gesucht.“

„Für alles Weitere gilt: Auch ein Diplomat und seine Familie haben ein Recht auf Privatsphäre und darauf, in Frieden zu trauern“, so Maas.

Auch Kanzlerin Angela Merkel ist vom Tod ihres Vertrauten getroffen: „Der Tod Jan Heckers erschüttert mich zutiefst. Ich trauere um einen hochgeschätzten langjährigen Berater von tiefer Menschlichkeit und herausragender Fachkenntnis. Ich denke voller Dankbarkeit an unsere Zusammenarbeit und bin froh, mit ihm über Jahre so eng verbunden gewesen zu sein. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Kindern und den anderen Angehörigen in ihrem unermesslichen Schmerz.“

Vor nicht einmal zwei Wochen hatte Hecker seinen Job in der Botschaft in Peking begonnen. Jetzt hängen dort die deutsche und die europäische Flagge auf Halbmast Foto: CARLOS GARCIA RAWLINS/REUTERS

Jan Hecker (M.) traf als außenpolitischer Berater auch US-Außenminister Antony Blinken (59) Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Hecker war von 2017 bis Anfang August der wichtigste außenpolitische Berater der Bundeskanzlerin. Merkel holte den Juristen im Herbst 2015 ins Kanzleramt. Er sollte ihr dabei helfen, die Flüchtlingskrise zu managen. Von 2017 bis zu seiner Entsendung nach China war er dann zuständig für Außen- und Sicherheitspolitik. Noch im Juni begleitete er die Kanzlerin beim G7-Gipfel zu einem Acht-Augen-Gespräch mit US-Präsident Joe Biden (78).

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Impfen, China, Klima DAS sind die Beschlüsse des G7-Gipfels Es ist der erste G7-Gipfel mit Joe Biden (78) als US-Präsident und der ziemlich sicher letzte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU).

Der Jurist und frühere Richter am Bundesverwaltungsgericht war laut Website der Botschaft verheiratet und hatte drei Kinder.

In Peking sollte Hecker den gemäßigten China-Kurs der Bundeskanzlerin fortsetzen, auch nach dem Ende ihrer Amtszeit. Bis Außenminister Heiko Maas (54, SPD) einen neuen Botschafter bestimmt, übernimmt Heckers Vertreter, der Gesandte Frank Rückert, die Leitung der deutschen Botschaft in China.

Köln: Rechtsmediziner untersuchen ungeklärte Todesfälle nach Covid-19-Impfung

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Die Verstorbenen litten bereits vor der Injektion mit dem Vakzin unter Vorerkrankungen, noch ist unklar, ob ein Zusammenhang mit der Verabreichung des Serums und dem Ableben der Patienten bestand. Ein Rechtsmediziner fordert jetzt die systematische Obduktion von COViD-19-Todesfällen.

Die Kölner Staatsanwaltschaft hat einige Menschen, die nach der Impfung gegen das Corona-Virus gestorben sind, durch das rechtsmedizinische Institut untersuchen lassen. Behördensprecher Ulrich Bremer bestätigte FOCUS Online, dass Verstorbene obduziert wurden, „um auszuschließen, dass eine strafbare Fehlbehandlung vorliegen könnte“.

Den Recherchen zufolge tauchten allerdings bei der inneren Leichenschau Fragen auf, ob die Todesfälle mit der Impfung zusammenhängen könnten. Professor Markus Rothschild, Direktor der Kölner Rechtsmedizin, berichtete, dass es sich in den drei obduzierten Fällen „um erheblich vorerkrankte Personen handelt“. Zwei von ihnen seien einige Tage nach der Impfung jeweils einer schweren Lungenentzündung erlegen, eine weitere starb an einer Hirnblutung. „Wir haben alle drei Fälle an das für Impfungen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet, die diese Fälle registrieren, sammeln und prüfen werden, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und Todeseintritt gibt.“ Bislang sei dies bei allen drei Verstorbenen noch offen.

Ursachen müssen genau untersucht werden

Zugleich aber warnte der renommierte Rechtsmediziner vor Panikmache. „Die neuen mRNA-Impfstoffe von Biontech & Co sind ganz hervorragend, das ist ein extrem raffiniertes System. Diese Mittel werden uns bei der Bekämpfung der Virus-Pandemie als auch später bei der Krebstherapie enorm helfen.“

Allerdings fehle es noch an ausreichender Erfahrung mit dem Impfstoff an sich und auch mit seinem Mantel. Rothschild spricht von einer Nano-Partikel-Hülle, die aufgelöst werden müsse, damit der Wirkstoff die Zellen zur Bildung von Corona-Antikörpern aktiviert. „Und hier entsteht die große Frage, welche Auswirkungen ziehen die übriggebliebenen Bestandteile der Nano-Partikelhülle im Körper nach sich, wenn diese Reste dann als Abfall herumliegen?“ Sterben Menschen nach der Impfung, müsse man die Ursachen vor diesem Hintergrund genau untersuchen.

Systematische Obduktion von COViD-19-Todesfällen gefordert

Das PEI schließt indes aus, dass Injektionen durch Anti-Corona-Vakzine zum Tod führen können. Bislang seien bei rund 1,7 Millionen Immunisierungen 69 Todesfälle gemeldet worden, betonte Institutschef Klaus Cichutek Ende Januar. „Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie von der Impfung verursacht wurden“, ergänzte der Wissenschaftler. Häufig hätten diese Personen unter Grunderkrankungen gelitten. „Es ist plausibel, dass diese Grunderkrankungen zum Versterben geführt haben.“ Die Toten seien im Alter zwischen 56 und 100 Jahren gewesen.

Coronavirus-Pandemie ++ London: Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten ++

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Liveblog Coronavirus-Pandemie ++ London: Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten ++

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen ist es in London zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Griechenland will kostenlose Selbsttests an alle Bürger verteilen. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

RKI: Mehr als 16.000 Neuinfektionen - Inzidenz bei 99,9

Rheinland-Pfalz will Außengastronomie öffnen

Von der Leyen droht AstraZeneca mit Exportverbot

Griechenland will kostenlose Selbsttests verteilen

Jeder zweite Erwachsene Brite bereits geimpft

Ärzteverbände kritisieren Impfgipfel-Beschlüsse als unzureichend

Ende des Liveblogs Wir schließen an dieser Stelle den Liveblog für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.

Frankreich meldet 35.327 Neuinfektionen binnen 24 Stunden Die Zahl der bestätigten Fälle von Coronavirus-Neuinfektionen in Frankreich hat sich binnen 24 Stunden um 35.327 erhöht. Insgesamt haben sich somit seit Pandemiebeginn nachweislich etwa 4,25 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, wie das Gesundheitsministerium bekanntgab. Am Tag zuvor meldeten die französischen Gesundheitsbehörden bereits 35.088 registrierte Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Die Gesamtzahl der gemeldeten Menschen, die an und mit dem Virus gestorben sind, stieg an einem Tag um 185 und liegt nun bei insgesamt 92.167. Dem Gesundheitsministerium zufolge liegt die Zahl der Personen mit intensivmedizinischer Behandlung infolge einer Corona-Erkrankung bei insgesamt 4353 - dies sei ein neuer Höchstwert. Aufgrund der angespannten Lage im Land gelten im Großraum Paris und anderen Teilen des Landes von heute an wieder strikte Beschränkungen.

IWF: Seit Pandemie-Beginn mehr Menschen in extremer Armut Seit Beginn der Corona-Pandemie sind dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge weitere 90 Millionen Menschen in extreme Armut abgerutscht. Es gebe zudem beunruhigende Signale, dass die Schere zwischen Industriestaaten und den Schwellenländern weiter auseinandergehe, sagte IWF-Vize-Chef Geoffrey Okamoto in Washington. Das Einkommen in den Entwicklungsländern werde zwischen 2020 und 2022 pro Einwohner um 22 Prozent geringer sein als es ohne Pandemie gewesen wäre. Darüber hinaus hätten viele der ohnehin schon hochverschuldeten Länder kaum Spielraum dafür, ihre Ausgaben zum Kampf gegen die Pandemie zu erhöhen. Insgesamt sei der Ausblick äußerst unsicher, da unklar sei, wie lange die Pandemie andauern werde und wann die Welt ausreichend mit Impfstoff versorgt sei.

Protest an deutsch-französischer Grenze gegen Corona-Tests Hunderte Menschen haben an der deutsch-französischen Grenze gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die französische Nachrichtenagentur AFP aus Sarreguemines (Saargemünd) im Département Moselle berichtete. Laut Polizei habe es 600 Teilnehmer gegeben, den Organisatoren zufolge waren es 1000. Mit der Einstufung des Verwaltungsbezirks Moselle als sogenanntes Virusvariantengebiet gelten die strengeren Regeln seit Anfang des Monats. Menschen aus dem Département müssen bei der Einreise in das angrenzende Rheinland-Pfalz und das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Dies gilt auch für Pendler. Die Bundespolizei kontrolliert nach früheren Angaben die verschärfte Testpflicht stichprobenartig im Grenzgebiet an die Region Moselle in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Täglich pendeln etwa 16.000 Menschen von Moselle ins Saarland.

Dutzende Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten in London Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sind in London Dutzende Menschen festgenommen worden. Tausende Demonstranten marschierten vom Hyde Park durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. Nach dem Ende des Protestmarsches kehrten etwa 100 Demonstranten in den Hyde Park zurück, lieferten sich Handgemenge mit Polizisten und bewarfen die Beamten mit Flaschen und Dosen. Bis zum Abend wurden nach Polizeiangaben 33 Menschen festgenommen, die meisten wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen. Die derzeitigen Corona-Maßnahmen in England gelten seit Anfang Januar. Seither hat sich die Lage auch dank der erfolgreichen Impfkampagne deutlich verbessert und Premierminister Boris Johnson hat eine Lockerung der Auflagen in Aussicht gestellt.

Hansa-Chef Marien nach Spiel vor Fans: “Alles ist gelungen” Hansa Rostocks Vorstandschef Robert Marien hat ein vorläufiges positives Fazit nach dem ersten Spiel vor Zuschauern im deutschen Profi-Fußball seit fast fünf Monaten gezogen. “Alles ist gelungen. Wir machen nun eine erste interne Auswertung”, sagte er nach dem 1:0-Sieg seines Teams in der 3. Liga gegen den Halleschen FC. Keiner der vor dem Ostseestadion gemachten 1100 Corona-Schnelltests war seinen Angaben nach positiv. Zu der Partie waren 777 Fans zugelassen. Laut Marien waren etwa 700 in die rund 29.000 Zuschauer fassende Arena gekommen. Alle Besucher und Mitarbeitenden beim Spiel waren vor dem Einlass registriert und getestet worden. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hatte das Spiel mit Zuschauern als wegweisend für andere Sportarten und Branchen bezeichnet. Partie gegen Halle Rostock siegt mit Fans im Stadion ndr Als erster Profi-Verein seit fünf Monaten hat Hansa Rostock wieder Zuschauer ins Stadion lassen dürfen.

Chile meldet 7084 Neuinfektionen binnen 24 Stunden Trotz großer Corona-Beschränkungen und einer der höchsten Impfraten weltweit sind in Chile so viele Neuinfektionen gezählt worden wie nie zuvor. Das Gesundheitsministerium meldete 7084 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das war mehr als der bisherige Tageshöchstwert im vergangenen Juni. Die Regierung teilte außerdem mit, dass die durch das Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 mittlerweile die Todesursache Nummer eins in Chile sei. 26 Prozent der Todesfälle in diesem Jahr seien darauf zurückzuführen. Mehr als 29 Prozent der etwa 18 Millionen Chilenen haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, 15 Prozent beide. Damit liegt das Land weit vor anderen in der Region und auch vor europäischen Staaten. Gesundheitsminister Enrique Paris rief die Chilenen dazu auf, sich dennoch weiter an die Corona-Beschränkungen zu halten. Für drei Viertel der Landkreise in Chile gelten strikte Auflagen. Zudem wurden neue Einreisebeschränkungen an der Grenze zu Brasilien angekündigt. Die Krankenhausbetten in Chile sind nach offiziellen Angaben zu 94 Prozent ausgelastet. Zunehmend sind darunter auch Menschen unter 60 Jahren. Die meisten älteren sind bereits geimpft.

MV: Ferienwohnungsvermieter gehen gegen Beherbergungsverbot vor 20 Ferienwohnungsvermieter in Mecklenburg-Vorpommern wollen das Beherbergungsverbot kippen. Einen entsprechenden Antrag haben sie nach Angaben ihrer Anwältin beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald (OVG) gestellt. Die Vermieter wollen den Erlass einer einstweiligen Anordnung erwirken.

Corona-Proteste in Rumänien und Serbien In Rumäniens Hauptstadt Bukarest sowie fünf weiteren Städten sind Tausende Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz gegen Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. In Bukarest sowie im siebenbürgischen Cluj (Kolozsvar/Klausenburg) gehörten prominente Mitglieder der neuen extrem rechten Parlamentspartei AUR zu den Teilnehmern der Kundgebungen. Häufig sichtbar waren auch religiöse Symbole. Viele christlich-orthodoxe Gläubige sind mit den Einschränkungen für Gottesdienste unzufrieden. Impf- und Corona-Maßnahmengegner demonstrieren auf den Straßen von Bukarest. Bild: AP Auch in Serbiens Hauptstadt Belgrad füllten die Demonstranten den zentralen Platz der Republik. Die Demonstranten bezeichneten die geltende Maskenpflicht als “Tyrannei”. In Serbien wurden vor zwei Wochen Restriktionen für die Wochenenden eingeführt: Geschäfte, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe müssen von Samstag 12 bis Montag 6 Uhr schließen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen. In beiden Ländern stieg die Inzidenz der Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 nach einer deutlichen Talfahrt zu Beginn des Jahres seit Kurzem wieder an. Im stärker betroffenen Serbien erreichte sie 503,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, in Kroatien lag der Wert bei 145,1.

Bericht: Ministerpräsidenten uneins über Lockerungen und Osterurlaub Vor dem Bund-Länder-Treffen gibt es laut einem Zeitungsbericht deutliche Meinungsverschiedenheiten unter den Ministerpräsidenten zu Lockerungen und Urlaubs- oder Ausflugsmöglichkeiten an Ostern. Während Sachsen-Anhalt Urlaub in Ferienwohnungen oder im Campingwagen in den Grenzen des eigenen Bundeslandes möglich machen will, appelliert etwa Thüringen an die Bevölkerung, keine Urlaubsreisen anzutreten. Einige Bundesländern wollen Lockerungen nun zumindest im Rahmen von Modellprojekten testen. “Bei der anstehenden MPK machen wir uns für flexiblere Lösungen im Sinne von Modellkommunen und -landkreisen stark”, sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer der Zeitung. In engen Grenzen könne es Lockerungen geben, “wenn der Inzidenzwert dort unter 100 liegt und ein lückenloses Test- und Kontakterfassungssystem vorliegt und die Kontrolle sichergestellt ist”. Debatte über Osterurlaub Verreisen oder nicht verreisen? Vor den Corona-Beratungen mit dem Bund wird in den Ländern über den Osterurlaub gestritten.

Griechenland verteilt ab April kostenlose Selbsttests Griechenland plant, ab April kostenlose Selbsttests an alle Bürgerinnen und Bürger abzugeben. Jede Person mit einer Sozialversicherungsnummer solle sich in einer Apotheke vier Tests pro Monat abholen können, teilt das Büro des Ministerpräsidenten mit. Positive Tests müssten dann an die Behörden gemeldet werden. Man sei das erste Land in Europa, das solche Selbsttests so leicht verfügbar mache und kostenlos ausgebe, so die Regierung.

IWF sieht Hinweise auf stärkere Wirtschaftserholung Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt mit gemischten Gefühlen auf die Weltwirtschaft. Es gebe Hinweise darauf, dass sich die globale Konjunktur kräftiger als bislang erwartet erholen könnte, sagte Vize-IWF-Chef Geoffrey Okamoto. Allerdings bestünden auch weiter erhebliche Risiken für die Wirtschaft, unter anderem durch die Mutationen des Virus. Okamoto kündigte an, der IWF werde seine Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft Anfang April aktualisieren. Im Januar hatte der Fonds einen Zuwachs von 5,5 Prozent vorhergesagt.

“Tyrannei”: Corona-Proteste auch in Kroatien Tausende Kroaten haben in fünf Städten gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. In der Hauptstadt Zagreb sowie in Osijek und in den Adria-Städten Split, Dubrovnik, und Sibenik gingen die Menschen auf die Straße und trugen dabei mehrheitlich keinen Mund-Nasen-Schutz. Unter anderem in Split bezeichneten die Demonstranten die Maskenpflicht als “Tyrannei”. In Kroatien gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sowie im Freien überall dort, wo der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann.

Sachsen gibt 10.000 Impfdosen an Sachsen-Anhalt ab Sachsen gibt 10.000 Dosen seines zusätzlichen Impfstoffs zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an Sachsen-Anhalt ab. Darauf hätten sich die Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und Reiner Haseloff im Nachgang des Impfgipfels verständigt, sagte ein Regierungssprecher in Magdeburg. Vereinbart sei, dass 10.000 der 100.000 für Sachsen bestimmten Dosen in den Burgenlandkreis gehen, wo das Infektionsgeschehen besonders hoch ist. Es handele sich dabei um mitteldeutsche Solidarität bei der Bekämpfung der Pandemie.

Corona-Demo in Amsterdam mit Wasserwerfern aufgelöst In Amsterdam hat die Polizei Teilnehmer einer nicht genehmigten Protestkundgebung gegen Corona-Vorschriften mit Wasserwerfern vom zentralen Platz vor dem Rijksmuseum vertrieben. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, wurden rund 1000 Demonstranten am Rand des historischen Grachtenviertels von Einsatzkräften eingekesselt, viele von ihnen wurden dann mit Bussen zu Gegenden am Stadtrand gebracht. Zuvor seien Schutzmasken an sie verteilt worden. Über Festnahmen gab es zunächst keine Angaben. In den Niederlanden gab es in den vergangenen Wochen immer wieder Protestaktionen gegen Corona-Maßnahmen. Proteste gegen Corona-Maßnahmen: Polizisten haben in Amsterdam eine nicht genehmigte Demo aufgelöst und mehrere Menschen mit Bussen zum Stadtrand gebracht. Bild: AFP

Polen: Gesundheitsminister sieht ernste Lage Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat die Corona-Lage in seinem Land als “ernst” bezeichnet. Beim Anstieg der Infektionszahlen sei eine “sehr große Beschleunigung” zu beobachten, sagte er auf einer Pressekonferenz. Diese Entwicklung sei auf die britische Virusvariante zurückzuführen, die als ansteckender gilt. Man schätze, dass sie landesweit bereits für 60 bis 80 Prozent aller neuen Fälle verantwortlich sei. Die Regierung kündigte an, dass in den nächsten Tagen zusätzliche Notkrankenhäuser eröffnet werden, unter anderem in der stark betroffenen Woiwodschaft Schlesien. Am Samstag traten landesweit verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft. Die deutsche Bundesregierung stuft Polen wegen stark steigender Infektionszahlen von Sonntag an als Hochinzidenzgebiet ein. Corona-Pandemie Polen wird von dritter Welle überrollt

Händler-Appell an Merkel und Länderchefs Große Handelsketten haben vor einer Rücknahme der begrenzten, erst seit kurzem gültigen Einkaufsmöglichkeiten gewarnt. In einem gemeinsamen Schreiben von elf Einzelhändlern - darunter Tedi, Kik, Takko, Ernsting’s family, Butlers und Thalia - heißt es, dem Handel dürfe nicht die Verantwortung für das steigende Inzidenz-Geschehen zugeschoben werden. Das Gegenteil sei der Fall, wie man am Beispiel Hannover und Thüringen sehe: “Dort sind die Inzidenzen in den letzten Tagen deutlich gestiegen - ohne dass der Einzelhandel geöffnet hat.” Das Schreiben ist an Kanzlerin Angela Merkel und an die Länder-Ministerpräsidenten gerichtet, die am Montag über das weitere Vorgehen beraten. Die Firmenchefs appellieren an die Politik, das Terminshopping beizubehalten. “Lassen Sie uns das Verfahren ‘Click and Meet’, am besten ohne Kopplung an Inzidenzwerte, als kleinen Hoffnungsschimmer weiterentwickeln.” Steigende Neuinfektionen Einzelhandel kämpft für “Click & Meet” Vor den Bund-Länder-Beratungen appelliert der Einzelhandel, die Lockerungen trotz hoher Inzidenz nicht zu kassieren.

Ägypten erhält weitere Impfstoff-Spende aus China Ägypten hat von China eine weitere Gratislieferung mit Corona-Impfstoffen erhalten. Die 300.000 Dosen des staatlich kontrollierten Pharmariesen Sinopharm trafen am Flughafen von Kairo ein, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Ein Sprecher sagte, es handle sich um eine Spende Chinas. Die beiden Länder hätten vor, im Kampf gegen die Pandemie enger zusammenzuarbeiten. China hat Dutzenden Ländern weltweit Corona-Impfstoffe aus eigener Produktion zur Verfügung gestellt, obwohl die eigene Bevölkerung längst nicht durchgeimpft ist. Ägypten hatte zuvor bereits 350.000 Dosen des Vakzins von Sinopharm erhalten.

Niedersachsen sieht sich gut aufgestellt Niedersachsen sieht sich mit seinen 52 Impfzentren und den seit Februar laufenden Modellprojekten in Praxen für den Fortgang der Impfkampagne gut gerüstet. “Bekommen wir mehr Impfstoff, können wir deutlich mehr Tempo in der Impfkampagne gewinnen”, sagte Sozialministerin Daniele Behrens. In dem Bundesland haben in den vergangenen Wochen im Rahmen des Modellprojektes elf Hausarztpraxen Patienten gegen Covid-19 geimpft. Pro Woche würden derzeit bis zu 160.000 Impfdosen verimpft, hieß es.

Tausende Schweizer demonstrieren gegen Einschränkungen Auch in der Schweiz sind Tausende Menschen gegen die Corona-Einschränkungen der Regierung auf die Straße gegangen. Zwischen 3000 und 5000 Demonstranten, die meisten ohne Schutzmasken, beteiligten sich nach Journalisten-Schätzungen an der Kundgebung in der Kleinstadt Liestal im Kanton Baselland. ´Die Teilnehmer zeigten Schilder mit Aufschriften wie “Impfstoffe töten” oder “Lasst euch von Liebe leiten, nicht von Angst”. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das Bündnis “Stiller Protest”. Die Schweizer Regierung hatte am Freitag eine für kommende Woche erwartete Lockerung der Schutzmaßnahmen abgesagt - wegen der Gefahr einer dritten Corona-Welle.

Pubsterben in Großbritannien Tausende britische Pubs haben einem Branchenverband zufolge die Pandemie nicht überlebt. Mindestens 2000 hätten infolge des langen Shutdowns bereits dauerhaft geschlossen, sagte Dave Mountford vom Forum for British Pubs dem Sender “Sky News”. “Pubs werden noch jahrelang finanzielle Unterstützung brauchen, um sich hiervon zu erholen”, sagte Mountford. Viele hätten Kredite aufgenommen - um diese abzuzahlen, müsse ausgefallener Umsatz aber später aufgeholt werden. Es sei jedoch noch völlig unklar, in welcher Zahl Besucher in die Pubs zurückkehren würden. “Wenn ich ehrlich bin, ist es eine ziemlich trostlose Zukunft”, so der Branchenvertreter. Für Mitte April ist in England die Wiedereröffnung von Biergärten geplant.

Zusammenstöße bei Demo in Kassel In Kassel sind mehrere Tausend Menschen einem Aufruf der “Querdenken”-Gruppierung gefolgt, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. In der Nähe des Friedrichsplatzes in der Stadtmitte habe sich ein nicht angemeldeter Demonstrationszug mit mehreren Hundert Menschen formiert, der Straßen blockiert habe, sagte ein Polizeisprecher. In Kassel kam es zu Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei. Bild: AFP Es kam zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern und Polizisten. Einsatzkräfte seien mehrfach angegriffen worden, teilte die Polizei auf Twitter mit. “Solche Angriffe tolerieren wir nicht. Friedlicher Protest sieht anders aus.” Die Beamten hätten Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, Wasserwerfer stünden bereit, so die Polizei. Der Straßenbahnverkehr in der Innenstadt sei komplett eingestellt. Auf Spruchbändern war unter anderem zu lesen: “Schluss mit dem Lockdown”, “Söder weg” und “Merkel weg”.

Grüne für Lohnzuschuss für Berufseinsteiger Die Grünen haben sich in der Corona-Krise für einen staatlichen Lohnzuschuss für Berufseinsteiger ausgesprochen. So sollten Schwierigkeiten beim Start ins Berufsleben vermieden werden, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf ein Papier der Grünen-Bundestagsfraktion. So solle der Staat ähnlich wie beim Eingliederungszuschuss für Langzeitarbeitslose maximal die Hälfte des Arbeitsentgelts für bis zu sechs Monate übernehmen, für Auszubildende bis zu zwölf Monate. Voraussetzung müsse sein, dass die Beschäftigung nach Beendigung des Zuschusses für mindestens die gleiche Zeit fortgesetzt werde.

Bach: Zuschauerverzicht ein “großes Opfer” IOC-Präsident Thomas Bach hat mit Bedauern und Verständnis auf den Ausschluss ausländischer Fans von den Sommerspielen in Tokio reagiert. “Wir teilen die Enttäuschung aller enthusiastischen Olympia-Fans aus aller Welt und natürlich der Familien und Freunde der Athleten, die zu den Spielen kommen wollten”, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees nach der Entscheidung der japanischen Organisatoren. “Uns tut das sehr leid. Wir wissen, dass es ein großes Opfer für jeden ist”, fügte der 67-Jährige hinzu. Die Corona-Pandemie verlange aber diesen Verzicht, meinte Bach.

Söder für bundesweite Hotspot-Notbremse Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert vor der Schalte mit den Regierungschefs der Länder bundesweit einheitliche Maßnahmen für Corona-Hotspots. “Wir haben ein Instrument, das wirkt: die Notbremse. Die muss überall in Deutschland gleich und konsequent angewendet werden”, betonte der CSU-Chef im Gespräch mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. “Sonst wird sie ein zahnloser Tiger, und die Sicherungswirkung verpufft.” Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder fordert ein konsequentes Anwenden der Notbremse im Hotspots. Bild: via REUTERS Angesichts der steigenden Infektionszahlen seien weitere Öffnungen sinnlos. “Wer jetzt die falschen Schritte geht, riskiert, dass aus der dritten Welle eine Dauerwelle wird”, warnte Söder.

Patientenschützer: Impfrate bei Vorgehen einbeziehen Beim weiteren Vorgehen in der Corona-Krise sollte aus Sicht von Patientenschützern neben den Infektionszahlen auch der Fortschritt der Impfungen stärker berücksichtigt werden. “Es braucht eine verbindliche Impfrate von 85 Prozent bei den über 80-Jährigen und 70 Prozent bei den über 70-Jährigen”, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Nachrichtenagentur dpa. “Diese Menschen bedroht das Virus am meisten.” Unerlässlich sei auch ein Monitoring der Belastung von Krankenhäusern und Intensivstationen vor Ort. Ergänzt durch ein tägliches Test-Konzept für Schule, Kultur und Wirtschaft könne dies helfen, mit den Virus zu leben.

Großbritannien: Jeder zweite Erwachsene geimpft In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung. “Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben”, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Mehr als 26 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Großbritannien setzt auf rund zwölf Wochen Abstand zwischen erster und zweiter Dosis. Die Infektionslage hat sich seit den katastrophalen Zuständen im Januar, als noch etliche Intensivstationen überlastet waren, deutlich verbessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 59 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Ein Fünftel der Unternehmen bietet Corona-Tests an Knapp ein Fünftel der Unternehmen in Deutschland bietet einer Umfrage zufolge Beschäftigten regelmäßig Corona-Tests an. Weitere 28 Prozent wollen dies nach eigenen Angaben in Kürze tun. Das geht aus der Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. An der Umfrage beteiligten sich demnach zwischen dem 17. und 19. März 8000 Unternehmen aller Branchen und Regionen. 40 Prozent der großen Firmen (mit mindestens 1000 Beschäftigten) bieten der Umfrage zufolge Tests an. Weitere 39 Prozent in dieser Kategorie geben an, in Kürze mit Tests zu starten. Das Thema der Mitarbeitertests dürfte beim Bund-Länder-Gipfel am Montag eine Rolle spielen. Die Unternehmen sind aufgerufen, freiwillig Beschäftigten kostenlose Schnelltests anzubieten.

Keine ausländischen Zuschauer bei Olympia Bei den Sommerspielen in Tokio dürfen keine ausländischen Fans nach Japan einreisen. Diese Entscheidung teilten die japanischen Organisatoren in einer Video-Schalte dem Internationalen Olympischen Komitee und den Paralympics-Machern mit. Grund für den Beschluss ist die Angst vor der weiteren Verbreitung des Coronavirus. Das IOC und das Internationale Paralympische Komitee hätten die Entscheidung “vollkommen respektiert und akzeptiert”, hieß es. Ticketkäufer aus dem Ausland sollen eine Kosten-Erstattung erhalten. Bislang wurden rund eine Million Tickets an Fans aus dem Ausland verkauft. Ob Einheimische bei Olympia und Paralympics in die Arenen dürfen, soll bis Ende April entschieden werden. Das IOC hält weiterhin an den Olympischen Sommerspielen in Japan fest. Die japanischen Organisatoren entschieden nun, dass zu den Spielen keine ausländischen Fans einreisen dürfen.

Österreich will schnell einen europäischen Impfpass Österreich will bei einem Treffen mit zwölf anderen europäischen Staaten den Grünen Pass für Reisefreiheit in Corona-Zeiten vorantreiben. Die Beratungen sollten noch vor Ostern stattfinden, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger an. Teilnehmen sollen unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien. Die EU-Kommission will, dass der Ausweis zum 1. Juni einsatzbereit ist. Österreich und einige andere Länder drängen auf ein höheres Tempo. “Jede Abstimmung, die vorher stattfindet, wird dem Projekt helfen”, sagte Köstinger. Dabei geht es neben rechtlichen Fragen auch darum, ob zum Beispiel die Quarantänepflicht sowohl im Ziel- wie im Herkunftsland entfällt oder wie viele Tests im Gastland nötig sind, damit eine ungehinderte Rückreise möglich ist.

Wieder neue Beschränkungen in Frankreich Im Großraum Paris und anderen Teilen Frankreichs gelten wieder neue Beschränkungen. In insgesamt 16 Départements gibt es nun auch tagsüber strikte Ausgangsregeln. Viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist etwa jeder Dritte von den härteren Maßnahmen betroffen. Sie sollen zunächst vier Wochen lang gelten. Zu den 16 Départements zählen der gesamte Großraum Paris, etliche Gegenden im Norden sowie der Verwaltungsbezirk Alpes-Maritimes mit der Metropole Nizza am Mittelmeer. Schulen bleiben geöffnet. Die regionalen Ausgangsbeschränkungen tagsüber sind weniger streng als in der Vergangenheit. Bürger dürfen sich draußen bewegen, müssen aber einem Umkreis von zehn Kilometern von ihrem Wohnort einhalten. Nachts gilt weiter im ganzen Land eine Ausgangssperre, bei der man nur in Ausnahmefällen vor die Türe darf. Corona-Pandemie Frankreich geht erneut in den Lockdown Die Corona-Lage hat sich verschlechtert, deshalb gelten in Teilen des Landes wieder strikte Beschränkungen.

Rio de Janeiro schließt die Strände In Rio de Janeiro werden die Strände geschlossen. Die Infektionslage in der Stadt sei “sehr kritisch”, begründete Bürgermeister Eduardo Paes die Maßnahme. Er rief die Menschen dazu auf, zu Hause zu bleiben, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Paes verkündete auch ein Einreiseverbot für Busse nach Rio de Janeiro am Wochenende. Auf diese Weise solle verhindert werden, dass Touristen zur weiteren Ausbreitung des Virus beitrügen. Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro, der die Gefahr durch das Coronavirus seit Pandemie-Beginn herunterspielt, kritisierte die Einschränkungen. Durch die Schließung der Strände würde den Menschen in Rio de Janeiro die Möglichkeit genommen, in der Sonne zu baden. “Vitamin D ist ein Weg zu verhindern, dass das Virus Sie ernsthaft betrifft”, erklärte der rechtsextreme Präsident. “Und woher bekommen Sie Vitamin D? Von der Sonne.” Der weltberühmte Ipanema-Strand in Rio de Janeiro gehört zu den Stränden, die gesperrt werden. Bild: AFP

Hans: “Können über Ostern nicht in Urlaub fahren” Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hanswarnt vor größeren Reisen zum Osterfest. “Wir können die Kontaktbeschränkungen nicht weiter aufheben. Wir können über Ostern nicht in den Urlaub fahren oder im großen Stil mit der Familie zusammenkommen”, sagte der CDU-Politiker dem “RedaktionsNetzwerk Deutschland”. “Ich habe großes Verständnis für Reiselust, aber wir setzen aufs Spiel, dass wir die Pandemie vor dem Sommer in den Griff bekommen.” Es gebe bei den Infektionszahlen nach wie vor ein exponentielles Wachstum: “Und wenn das erst einmal in Gang kommt, sind viele unserer bis dahin erreichten Erfolge wieder verspielt.”

Rheinland-Pfalz will Außengastronomie öffnen In Rheinland-Pfalz soll ab Montag die Außengastronomie unter bestimmten Voraussetzungen in Regionen wieder öffnen dürfen, in denen die Inzidenz nicht 100 überschreitet. Es handle sich um “ein wichtiges Signal an die Gastronomie, die seit November geschlossen ist”, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. “Wir sind aber auch der Überzeugung, dass es besser ist, die Menschen können bei schönem Wetter mit Abstand und Hygienekonzept Kaffee oder Eis im Gartenlokal genießen, statt einen ‘Coffee to go’ im Gedränge.” Voraussetzung ist unter anderem ein gültiger negativer Schnelltest für Besucher. Der gemeinsame Besuch ist für maximal fünf Personen aus höchstens zwei Hausständen erlaubt, und es besteht für Gäste und Personal eine Maskenpflicht. Eine Bewirtung darf ausschließlich am Tisch mit festem Sitzplatz erfolgen. Kontakte müssen erfasst werden und der Zutritt muss über eine Vorausbuchung gesteuert werden. Sollte die Inzidenz über 100 steigen, “greift die Notbremse”.

Mehrere Corona-Fälle in Trumps Privatclub Das durch den früheren US-Präsidenten Donald Trump bekannt gewordene Resort Mar-a-Lago in Florida hat wegen mehrerer Corona-Fälle in der Belegschaft Teile der Anlage geschlossen. Das berichteten verschiedene US-Medien. In das luxuriöse Anwesen in Palm Beach hatte sich Trump nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus zurückgezogen. Da einige Mitarbeiter kürzlich positiv auf das Virus getestet worden sind, seien der Beach Club und der noble Dinnersaal vorübergehend dichtgemacht worden, heißt es den Berichten zufolge in einer Rundmail des Managements an Clubmitglieder. Laut Infektionsschutzregeln müssen Gäste jederzeit Gesichtsmasken tragen, außer beim Essen und Trinken. Trump habe am vergangenen Wochenende dort an einer Großveranstaltungen für Spendenzwecke teilgenommen, berichtet die “Washington Post”. Dabei habe er Fotos zufolge - wie die meisten Gäste - keinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Donald Trumps Ferienclub Mar-a-Lago in Palm Beach. Bild: AFP

Schwesig hält Osterurlaub für möglich Trotz steigender Infektionszahlen hält Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig Osterurlaub in der engeren Umgebung nicht für ausgeschlossen. “Wir sollten zumindest darüber sprechen, ob es Möglichkeiten für einen kontaktfreien Urlaub im eigenen Bundesland gibt”, sagte die SPD-Politikerin. “Viele Menschen verstehen nicht, dass es Möglichkeiten für den Osterurlaub auf Mallorca gibt, aber zuhause nicht einmal eine Ferienwohnung im eigenen Bundesland angemietet werden kann.” Die Tourismusbranche hatte bereits deutlich gemacht, dass sie weitergehende Öffnungen auch von Hotels und Pensionen erwarte. Manuela Schwesig will über kontaktfreien Urlaub im eigenen Bundesland reden.

Existiert Sars-CoV-2 schon seit Oktober 2019? Der Corona-Erreger Sars-CoV-2 hat einer Studie zufolge möglicherweise bereits Monate vor den ersten öffentlich bekannt gewordenen Krankheitsfällen existiert. US-Forscher kombinierten dafür mehrere Methoden zu einer Modellrechnung, die den Zeitraum zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2019 als Rahmen für das erste Auftreten von Sars-CoV-2 festlegt. Die Wissenschaftler der University of California in San Diego und der University of Arizona präsentieren ihre Ergebnisse im Fachblatt “Science”. Der erste größere Ausbruch des Coronavirus wird zwar mit einem Fischmarkt im chinesischen Wuhan gegen Ende Dezember 2019 in Verbindung gebracht. “Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Markt-Cluster den Beginn der Pandemie markiert hat, da Covid-19-Fälle ab Anfang Dezember keine Verbindung zum Markt hatten”, schreiben die Forscher. Zur Bestimmung des ersten Auftauchens des Erregers berechneten sie unter anderem aus den Mutationen mehrerer Sars-CoV-2-Viren rückwirkend den Ursprungszeitraum. Dabei betonen die Experten auch den anscheinend deutlichen Einfluss von sogenannten Superspreader-Events mit einer großen Anzahl von Ansteckungen mit dem Coronavirus, durch die die Epidemie an Fahrt aufgenommen haben könnte.

RKI meldet mehr als 16.000 Neuinfektionen Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 16.033 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 207 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 99,9 - und damit etwas höher als am Vortag (95,6). Am Samstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 12.674 neue Fälle und 239 neue Todesfälle registriert. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,18 (Vortag 1,12). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Seit Beginn der Pandemie zählte das RKI 2.645.783 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.565.

Ärztekammern prüfen Hunderte Beschwerden Bundesweit gehen die Landesärztekammern mehreren hundert Hinweisen nach, bei denen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gegen Berufsrecht oder Infektionsschutzverordnungen verstoßen haben sollen. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Nach Angaben der Landesärztekammern können sich allerdings mehrere Hinweise auf gleiche Ärzte beziehen, weshalb es sich bei insgesamt mehr als 500.000 gemeldeten Ärzten in Deutschland nach Einschätzung der Landesärztekammern um Einzelfälle handelt. Bei den Hinweisen geht es zum Beispiel um Beschwerden gegen Ärzte, die falsche Atteste ausstellen, um etwa Gegner der Corona-Maßnahmen von der Maskenpflicht zu befreien. Auch die Missachtung der Hygieneregeln in Arztpraxen oder kritische Äußerungen zur Pandemiegefahr sind Gegenstand von Beschwerden. In Baden-Württemberg gingen nach Angaben der Landesärztekammer bis Februar 2021 rund 340 Beschwerden gegen Ärzte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ein. Die Ärztekammer Niedersachsen teilte mit, ihr seien bislang 91 Beschwerden bekannt. In Thüringen liegen nach Angaben der Landesärztekammer Hinweise gegen 49 Ärzte vor. Die Sächsische Landesärztekammer geht nach eigenen Angaben rund 60 Vorgängen nach. In Berlin sind nach Angaben der Ärztekammer seit März 2020 mindestens 35 Beschwerden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eingegangen.

Intensivmediziner fordern Rückkehr zu Februar-Lockdown Die Intensivmediziner fordern angesichts der stark steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen eine Rückkehr zu einem bundesweiten Lockdown. “Es muss dringend gehandelt werden”, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx der “Augsburger Allgemeinen”. Die Sieben-Tage-Inzidenz könne ohne Eingreifen sehr schnell in Deutschland auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. “Aus unserer Sicht kann es daher nur eine Rückkehr zum Lockdown vom Februar geben”, betonte Marx. Alles andere sei nicht zu verantworten. Dies sei jetzt der Zeitpunkt, zu dem ein entspannter Sommer leichtfertig verspielt werden könnte, warnte Marx. “Alles, was man sich jetzt erlaubt, muss man später mit Zins und Zinseszins bezahlen”, fügte er hinzu. “Es geht um viel Leid”, sagte der Intensivmediziner. Selbst Patienten, die nicht mit einem schweren Verlauf von Covid-19 konfrontiert seien, würden sich mit Spätfolgen wie Erschöpfungszuständen oder dem Verlust des Geschmackssinns plagen.

Italien beschließt milliardenschweres Corona-Hilfspaket Die italienische Regierung hat ein 32 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Wirtschaftszweige beschlossen. Das Paket sei nur eine “teilweise Antwort” auf die Probleme vieler Unternehmen, “aber das Beste, was wir angesichts der Haushaltszwänge tun konnten”, sagte Ministerpräsident Mario Draghi auf einer Pressekonferenz in Rom. Das Paket sieht unter anderem elf Milliarden Euro Zuschüsse für die am stärksten betroffenen Firmen vor. Rund acht Milliarden Euro sollen in die Sozialhilfe fließen, knapp fünf Milliarden Euro sind für die Impfkampagne und zur Stärkung des Gesundheitssektors vorgesehen. Ein eigentlich im März auslaufender Entlassungsstopp wurde bis Ende Juni, für einige Branchen bis Ende Oktober verlängert. Zudem sieht das Paket einen Erlass von Steuerschulden vor. Italien, das vor gut einem Jahr als erstes europäisches Land von der Coronavirus-Pandemie betroffen war, ist in die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Im vergangenen Jahr schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 8,9 Prozent, fast 450.000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.

Von der Leyen droht AstraZeneca mit Exportverbot EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verschärft die Tonlage gegenüber dem Pharmaunternehmen AstraZeneca wegen der Kürzung der vereinbarten Lieferungen des Corona-Impfstoffs. “Wir haben die Möglichkeit, einen geplanten Export zu verbieten. Das ist die Botschaft an AstraZeneca: Du erfüllst erst deinen Vertrag gegenüber Europa, bevor du beginnst, in andere Länder zu liefern”, sagte von der Leyen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie warf dem Unternehmen vor, im ersten Quartal nur 30 Prozent der vereinbarten Menge geliefert zu haben. Dass die EU-Kommission neue Exportauflagen für knappen Corona-Impfstoff erwägt, hatte von der Leyen bereits am Mittwoch erklärt. Am Freitag hatte die Kommissionspräsidentin mitgeteilt, dass ein förmliches Schreiben an AstraZeneca wegen Lieferschwierigkeiten beim Corona-Impfstoff geschickt wurde. “Wir wollen ein strukturiertes Vorgehen zur Lösung der Kontroversen in Gang setzen”, sagte von der Leyen im Interview der italienischen Zeitung “La Repubblica”. Es gebe einige offene Punkte bei den Verträgen und der beste Weg, sie zu klären, sei dieser.

Campino: Schulden stunden und üppige Trinkgelder zahlen Campino, Sänger der “Toten Hosen”, spricht sich in der Corona-Pandemie für Solidarität mit den Menschen aus, die im Kulturbetrieb arbeiten. “Alle, die es sich erlauben können, sollten großzügig sein mit der Stundung von Schulden, und Trinkgelder sollten eine Zeitlang auch üppiger ausfallen”, sagte der Sänger mit dem bürgerlichen Namen Andreas Frege der “Rheinischen Post”. Er sei sehr besorgt und befürchte, “dass wir die Konsequenzen der Pandemie noch nicht im Ganzen erahnen können”. Lastwagenfahrer aus seiner Crew würden jetzt Schwertransporter fahren, “weil sie ja von irgendetwas leben müssen. Die werden fehlen, wenn es wieder losgeht”. Toten-Hosen-Sänger Campino spricht sich für Solidarität mit Kulturschaffenden aus. Bild: dpa

Marburger Bund warnt: Lage zu Ostern kritischer als zum Jahreswechsel Angesichts der stark steigenden Zahl von Corona- Neuinfektionen warnen Ärzte eindringlich vor Lockerungen von Beschränkungen. “Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben”, sagte die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel”, betonte Johna. Der Puffer auf den Intensivstationen “wird rasant wegschmelzen”, warnte sie. Die Durchimpfung der Hochbetagten reiche nicht, um einen Gesundheitsnotstand abzuwenden. “Es war unverantwortlich, in die dritte Welle und die Ausbreitung der Mutanten hinein auf diese Art zu lockern. Dadurch droht den Kliniken nun die dritte Extremsituation binnen eines Jahres”, sagte sie. “Wenn wir jetzt Politiker reden hören, auch die dritte Welle werden wir schon irgendwie durchstehen, macht uns das wütend. Schon mehr als 9000 Pflegekräfte haben seit Beginn der Pandemie ihren Dienst quittiert, weil sie nicht mehr konnten!” Familienfeiern über Ostern sieht Johna kritisch. “Dem Coronavirus ist Ostern egal. Immer dann, wenn sich Menschen ohne negatives Testergebnis in Innenräumen treffen, wird es brandgefährlich”, sagte sie. Johna warnte auch davor, auf Sonne und Wärme zu vertrauen, um das mutierte Virus einzudämmen. “Die Mutationen werden einen Frühjahrseffekt wie im vergangenen Jahr fast ganz zunichtemachen. Je höher sich die dritte Welle jetzt auftürmt, umso länger bleibt es kritisch”, sagte die Chefin des Marburger Bundes.

GEW: Bei Schulöffnungen “auf die Bremse treten” Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder mit Blick auf weitere Schulöffnungen zur Vorsicht gemahnt. “Kanzlerin und Ministerpräsidenten müssen jetzt bei weiteren Öffnungsschritten für Schulen und Kitas auf die Bremse treten”, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer öffnen wolle, müsse testen und impfen, besonders angesichts der heranrollenden dritten Pandemiewelle. Bisher gebe es jedoch keine tragfähige und alltagstaugliche Test- und Impfstrategie. “Statt jetzt für einige wenige mögliche Schultage bis zu den Osterferien weitere Schulen zu öffnen und damit ein vergleichsweise hohes Infektionsrisiko einzugehen, sollten die Länder die Füße stillhalten”, forderte Tepe. Die kurze Zeit könne, wenn machbar und sinnvoll, an geöffneten Schulen im Wechselunterricht gestaltet werden. Die Länder müssten die Osterferien nutzen, um mit den Schulträgern flächendeckende Test- und Impfstrategien für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie für die Lernenden zu entwickeln, forderte die GEW-Chefin.

Ärzteverbände kritisieren Beschlüsse als unzureichend Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hält die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz zur Impfung in Hausarzt-Praxen für unzureichend. “Die Praxen dürfen nicht zur Resterampe werden, wenn bei den Impfzentren was übrig ist,” sagte Weigeldt der “Bild”. Er kritisierte demnach die vorrangige Belieferung der weiter offen gehaltenen Impfzentren mit Vakzinen. Auch den auf den 5. April vorgezogenen Impf-Start in den Hausarztpraxen hält Weigeldt für zu spät. “Warum nicht jetzt sofort? Wir könnten direkt loslegen. Wir Hausärzte sind rund 50.000 kleine Impfzentren, die bisher einfach außen vor gelassen wurden. Die Impfzentren arbeiten seit Dezember, ich seit 1983.” Auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sieht die Beschlüsse des Impfgipfels kritisch. “An der grundlegenden Situation ändert der Beschluss nichts. Wir impfen weiter in Slow Motion”, sagte Gassen dem Wirtschaftsmagazin “Business Insider” am Freitag. Die Impfzentren machten im Grundsatz eine ordentliche Arbeit, aber sie hätten “nun einmal Kapazitätsgrenzen”, erklärte Gassen. Es wäre “fatal”, falls die Impfzentren es nicht schaffen sollten, die wöchentlich 2,25 Millionen Impfstoffdosen zu verimpfen, warnte Gassen. “Man muss klar sagen: Jede Dosis, die im Schrank liegen bleibt, ist ein potenzieller Corona-Toter mehr.” Bund und Länder hatten am Freitag bei Beratungen zur Impfpolitik beschlossen, dass die Hausärzte nach Ostern flächendeckend mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen sollen. Allerdings werden zunächst wohl nur etwa 20 Impfdosen pro Woche und Praxis zur Verfügung stehen, weil der Impfstoff nach wie vor knapp sei. Die Impfzentren sollen konstant 2,25 Millionen Dosen pro Woche erhalten. An die Praxen soll nur geliefert werden, was darüber hinausreicht. Analyse Bund-Länder-Gipfel “Impfen, impfen, impfen” So präsentierte die Kanzlerin den Bund-Länder-Beschluss, die Hausärzte in die Impfkampagne mit einzubeziehen.

Patientenschützer kritisieren Lockerung der Impfpriorität Patientenschützer kritisieren die von Bund und Ländern beschlossene Lockerung der Impfreihenfolge in den Hausarztpraxen. Wenn jetzt “auf mehr Flexibilität, weniger Starrheit und vorgezogene Impfungen in Hotspots” gesetzt werden, werde damit “die lebensrettende Impfpriorisierung für die Schwächsten zu Grabe getragen”, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der “Funke Mediengruppe”. Die Einbeziehung der Hausarztpraxen könne zu einer Verschärfung der Ungleichbehandlung führen. “Deswegen muss fest geregelt werden, dass die Hausärzte in den nächsten Monaten allein den über 70-Jährigen ein Impfangebot machen dürfen”, sagte Brysch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn müsse dies verbindlich klarstellen.